Sicher wohnen im Alter: Tipps für ein seniorengerechtes Zuhause

25. Mai 2025

Mit dem Älterwerden ändern sich die Anforderungen an das eigene Zuhause: Was früher selbstverständlich war, kann im Alltag schnell zur Herausforderung werden. Stufen, enge Flure oder ein Bad ohne Haltegriffe – all das birgt Risiken. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig vorzusorgen. In diesem Beitrag geben wir Ihnen praxisnahe Tipps, wie Sie das Wohnumfeld sicher gestalten können und zeigen, welche Umbauten von der Pflegekasse bezuschusst werden können.

Sturzgefahr erkennen – Sicherheit erhöhen

Gefährdungen im Alltag:

  • Lose Teppiche, Kabel oder hohe Türschwellen
  • Glatte Fliesen im Bad
  • Ungünstige Lichtverhältnisse – besonders nachts



Sichere Lösungen:

  • Türschwellen mit kleinen Rampen ausgleichen (z. B. für Rollatoren)
  • Rutschfeste Bodenbeläge oder Antirutschstreifen verlegen
  • Nachtlichter oder Bewegungsmelder installieren
  • Möbel umstellen, um mehr Bewegungsfläche zu schaffen


Bei Vorliegen eines Pflegegrades kann die Pflegekasse bis zu
4.180 Euro pro Maßnahme gewähren, etwa für den Einbau von Haltegriffen oder die Entfernung von Stolperfallen.

Das Badezimmer barrierefrei gestalten

Das Bad ist einer der gefährlichsten Räume im Alter. Umso wichtiger sind durchdachte Umbauten:


Sinnvolle Maßnahmen:

  • Austausch der Badewanne gegen eine bodengleiche Dusche
  • Anbringung von Haltegriffen in Dusche und WC-Bereich
  • Installation eines Duschhockers oder Toilettensitzes mit Armlehnen
  • Rutschfeste Matten in der Dusche



Viele dieser Maßnahmen gelten als „wohnumfeldverbessernd“ und werden bei anerkanntem Pflegegrad ebenfalls bis zu 4.180 Euro je Maßnahme bezuschusst. Auch Pflegehilfsmittel wie Duschhocker oder Toilettensitzerhöhungen können übernommen oder geliehen werden.

Technik als Sicherheitshelfer

Moderne Technik kann entscheidend zur Sicherheit beitragen:

  • Hausnotrufsysteme: Diese Systeme werden häufig komplett von der Pflegekasse übernommen, sofern ein Pflegegrad vorliegt.
  • Herdabschaltautomatiken: Verhindern Überhitzung oder Brände durch vergessene Herdplatten.
  • Sturzsensoren oder Bewegungssensoren: Geben Angehörigen mehr Sicherheit, insbesondere bei Demenz oder alleinlebenden Personen.
  • Automatische Beleuchtungssysteme: Aktivieren sich bei Dunkelheit in Flur oder Bad.

Unterstützende Gestaltung des gesamten Wohnraums

Schon kleine Veränderungen machen den Alltag leichter:

  • Möbel mit kontrastierenden Farben erleichtern die Orientierung
  • Schränke mit leichtgängigen Schubladen statt tiefen Regalen
  • Erhöhte Sitzmöbel erleichtern das Aufstehen
  • Installation von Handläufen an Treppen oder im Flur

Darüber hinaus ist es sinnvoll, bei anstehenden Umbaumaßnahmen auch auf die baulichen Gegebenheiten zu achten. Besonders wichtig ist dabei eine ausreichende Türbreite, wenn beispielsweise ein Rollator oder Rollstuhl genutzt wird. Für eine barrierefreie Nutzung sollten Türen mindestens 90 Zentimeter breit sein, um einen sicheren und bequemen Durchgang zu ermöglichen.


Auch Treppen im Haus können zu einem erheblichen Hindernis werden, wenn sich wichtige Räume – etwa das Schlafzimmer oder das Bad – nicht im Erdgeschoss befinden. In solchen Fällen kann der
Einbau eines Treppenlifts eine sinnvolle Lösung sein. Dieser ermöglicht es, verschiedene Etagen weiterhin selbstständig und ohne fremde Hilfe zu erreichen und stellt damit ein wichtiges Element für die Erhaltung der eigenen Mobilität und Sicherheit dar.


Auch hier kann ein Zuschuss der Pflegekasse für Maßnahmen beantragt werden, insbesondere, wenn die Maßnahmen eine selbstständige Lebensführung unterstützen.

So beantragen Sie Zuschüsse der Pflegekasse

Voraussetzungen:

  • Anerkannter Pflegegrad (mindestens Pflegegrad 1)
  • Maßnahme muss der Verbesserung des Wohnumfelds dienen
  • Antragstellung vor Beginn der Maßnahme


So gehen Sie vor:

  1. Holen Sie einen Kostenvoranschlag für die geplante Maßnahme ein.
  2. Stellen Sie einen Antrag bei Ihrer Pflegekasse mit Beschreibung der Maßnahme.
  3. Warten Sie auf die Genehmigung – erst danach sollte der Umbau erfolgen.


Tipp: Die Pflegestützpunkte oder die Beratung der Katholischen Sozialstationen Mittelbaden unterstützen Sie gerne bei der Antragsstellung.

Fazit: Mehr Sicherheit für mehr Lebensqualität

Ein sicheres Zuhause ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben, auch bei Pflegebedürftigkeit. Viele Umbauten lassen sich unkompliziert umsetzen und werden finanziell unterstützt. Lassen Sie sich frühzeitig beraten, welche Maßnahmen für Ihre Wohnsituation sinnvoll sind. So schaffen Sie nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Lebensqualität im Alter.


Sie möchten in Ihrem Zuhause auf Nummer sicher gehen? Ein Hausnotruf bietet verlässliche Sicherheit und ist jederzeit greifbar. Wir beraten Sie gerne!

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